International migration to Germany
Beschreibung
Der Beitrag analysiert die Migration nach Deutschland über den Zeitraum von 1967 bis 2000. Deutschland ist seit Jahrzehnten eines der wichtigsten Bestimmungsländer für die internationale Migration nach Europa. Ein Blick auf die deutsche Migrationsgeschichte kann auch Hinweise auf das Migrationspotenzial der 2004 neu in die EU aufgenommenen Staaten liefern. Gegenstand der Analyse ist die Einwanderung nach Deutschland aus fünf Gründungsmitgliedern der EU und drei weitern Mitgliedsstaaten: Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Irland, Luxemburg, Niederlande und Großbritannien. Es wird ein Modell formuliert, dass auf der Annahme eines langfristigen Gleichgewichts von Kosten und Nutzen der Migration basiert. Die Ergebnisse der Analyse zeigen eine langfristige Gleichgewichtsbeziehung zwischen Unterschieden beim Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP), in dem Sinne, dass eine positive Differenz bei den Pro-Kopf-Einkommen zwischen Gast- und Herkunftsland auf lange Frist den Bestand an Migranten anwachsen lässt. Bei der Anwendung eines Fließmodells weisen die Ergebnisse für die Migrationsraten in eine andere Richtung und befinden sich im Widerspruch zu früheren Forschungsergebnissen. Im letztgenannten Fall lässt sich auch auf längere Sicht keine dynamische Gleichgewichtsbeziehung zwischen den Unterschieden beim Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt und den Beschäftigungsraten herstellen. (IAB)
Zitationshinweis
Brücker, Herbert, Boriss Siliverstovs & Parvati Trübswetter (2004): International migration to Germany. Estimation of a time-series model and inference in panel cointegration. In: S. Hacker, B. Johansson & C. Karlsson (Hrsg.) (2004): Emerging market economies and European economic integration, S. 119-133.