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Publikation

Veränderungen der seelischen Gesundheit durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Beschreibung

"Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen werden zumeist anhand der späteren Eingliederung ins Erwerbsleben evaluiert. Die vorgelegte Arbeit geht einen anderen Weg; die Teilnahme an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme wird hier bezogen auf die Veränderung der seelischen Gesundheit der partizipierenden Jugendlichen untersucht. Jugendliche, die Problemlagen im Übergang von der Schule ins Berufsleben erleben, können einen Teufelskreis zwischen psychischen Belastungslagen und erschwerter Eingliederung in die Erwerbstätigkeit erfahren. Ein Ziel arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen wie dem Jugendsofortprogramm JUMP ist es deswegen, zur psychischen Stabilisierung der seelischen Gesundheit von Teilnehmenden beizutragen. Nach einer Diskussion der Problemlagen, die Jugendliche im Übergang erfahren können, einem Forschungsüberblick über die seelische Gesundheit und das Erwerbsleben und einer Übersicht über spezielle Förderungssysteme für Jugendliche (unter spezieller Berücksichtigung des Jugendsofortprogramms JUMP) wird das Konzept der Veränderung der seelischen Gesundheit für Jugendliche in Maßnahmen diskutiert. Chancen und Grenzen zur Verbesserung der seelischen Gesundheit Jugendlicher durch die Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen werden aufgezeigt. In einem empirischen Teil wird dieser theoretische Bezugsrahmen umgesetzt. Anhand der JUMP-Eintrittskohorte 1999 wird untersucht, ob sich die seelische Gesundheit der Jugendlichen veränderte und welche Einflussfaktoren zur Veränderung beigetragen haben. Es wird dabei zwischen kurzfristiger Veränderung (direkt nach Beendigung der Maßnahme) und nachhaltiger Veränderung (ein Jahr nach Beendigung der Maßnahme) unterschieden. Bei der Mehrheit der Teilnehmenden ist ein Erhalt oder eine Stabilisierung der seelischen Gesundheit nach der Teilnahme an JUMP zu beobachten. Jugendliche in den alten Bundesländern profitieren nachhaltiger von der Teilnahme an JUMP. Dieser Befund kann durch die unterschiedliche soziale Komposition Jugendlicher beider Regionen erklärt werden. Während westdeutsche Jugendliche häufig aufgrund geringer beruflicher Qualifikation Problemlagen im Übergang erfahren, sind ostdeutsche Jugendliche oft durch den stärker verschlossenen Arbeitsmarkt von der Teilnahme am Erwerbsleben ausgeschlossen. Weitere Einflüsse, die auf die Veränderung der seelischen Gesundheit hinwirken, sind der Maßnahmetyp, der Grund der Teilnahme, der aktuelle Arbeitsmarktstatus, Veränderung in der Arbeitsorientierung sowie persönliche Merkmale, Erfahrungen am Arbeitsmarkt und weitere Veränderungen im Jugendalter. Die individuelle Zukunftssicht hat den stärksten Einfluss auf die Veränderung der seelischen Gesundheit Jugendlicher." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Behle, Heike (2007): Veränderungen der seelischen Gesundheit durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Eine Analyse am Beispiel des Jugendsofortprogramms JUMP. (IAB-Bibliothek 308), Nürnberg, 396 S.