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Publikation

Unemployment: Theoretical explanations

Beschreibung

In den 1970er und 1980er Jahren wurden unterschiedliche konkurrierende Theorien klassischer und keynesianischer Prägung entwickelt, die den Anspruch hatten, das Phänomen der Arbeitslosigkeit überzeugend zu erklären. Hieraus entstand in den 1990er Jahren vorherrschende strukturalistische Modell, das sowohl klassische als auch keynesiansche Merkmale miteinander verband. Die Beziehung zwischen Entwicklung der Inflation und Abweichungen der Arbeitslosigkeit von einem langfristigen Gleichgewicht stand hier im Mittelpunkt. Damit setzte der Ansatz dort an, wo die Debatte um die Philippskurve aufgehört hatte. Der Beitrag bietet nicht nur einen Überblick über die Forschung in den letzten zehn Jahren, sondern legt auch einen Schwerpunkt auf die Implikationen einiger Weiterentwicklungen des makroökonomischen Modells. Während in der Standardversion des strukturalistischen Modells der Einfluss der Nachfrageseite auf die Arbeitslosigkeit mittelfristig vernachlässigbar ist, zeigen die Autoren, dass Stabilitätspolitik eine Rolle spielt, wenn die Persistenz von Arbeitslosigkeit und/oder die Offenheit von Ökonomien berücksichtigt wird. Auf der Grundlage des strukturalistischen Ansatz werden nicht nur makroökonomische Aspekte von Arbeitslosigkeit behandelt, sondern es werden auch außenhandelstheoretische und arbeitsmarktökonomische Differenzen bezüglich der Beschäftigungswirkungen von Globalisierung und der Auswirkungen technischen Wandels auf die Beschäftigung von unterschiedlichen Qualifikationsgruppen diskutiert. In der Literatur werden kontrafaktische Implikationen des Heckscher-Ohlin-Modells oft als Argument gegen auf Außenhandel basierende Erklärungen von Arbeitslosigkeit benutzt. Verzichtet man jedoch auf die Annahme eines perfekten Wettbewerbs dann zeigt sich, dass zentrale Aspekte dieser Kritik überwunden werden können. Zudem wird der populäre Ansatz des 'Skill Biased Technological Change' in Frage gestellt. Berücksichtigt man allgemeine Gleichgewichtseffekte bei den Auswirkungen technischen Wandels auf die Beschäftigung für unterschiedliche Qualifikationsgruppen, dann stellt sich die Lage nicht so eindeutig dar, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Es zeigt sich sogar, dass Niedrigqualifizierte von technischem Wandel indirekt profitieren können. Das stilisierte Faktum, dass Niedrigqualifizierte weniger beschäftigt werden, beruht nicht nur auf der Annahme einer hohen Substitutionselastizität, sondern es sind zusätzliche Annahmen über die Auswirkungen von Produktivitätswachstum auf die qualifikationsspezifische Lohnfindung notwendig. (IAB)

Zitationshinweis

Beissinger, Thomas & Joachim Möller (2000): Unemployment: Theoretical explanations. In: H. Wagner (Hrsg.) (2000): Globalization and unemployment, S. 89-133.

Bezugsmöglichkeiten

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