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Publikation

Leiharbeit: Bedeutung für Wirtschaft und Beschäftigung

Beschreibung

In den letzten zwanzig Jahren hat sich Leiharbeit in Deutschland zu der am schnellsten wachsenden Beschäftigungsform entwickelt. In dem Aufsatz wird der Frage nachgegangen, was mehr Leiharbeit auf dem Arbeitsmarkt bewirken könnte und ob ihre Regulierung einer weiteren Expansion im Wege steht. Die arbeitsrechtlichen Regelungen zur Flexibilität von Beschäftigungsverhältnissen werden dargestellt. Dabei wird Arbeitsrecht zum einen als Instrument zur Korrektur von verteilungsbedingtem und allokationsbedingtem Marktversagen betrachtet, zum anderen wird Arbeitsrecht als mögliche Ursache von Politikversagen diskutiert. Aus arbeitsökonomischer Sicht werden die Einsatzlogik der Entleihbetriebe sowie die Motive der Leiharbeitnehmer beleuchtet. Die historische Entwicklung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes wird skizziert, und die Regulierung der Zeitarbeit in Deutschland wird mit den Regulierungen in anderen Ländern verglichen. Die Analyse der Effekte wachsender Inanspruchnahme auf makro-und mikroökonomischer Ebene zeigt, dass "sich der positive Effekt von mehr Leiharbeit auf den makroökonomischen Beschäftigungstrend eher in Grenzen halten dürfte". Es wird jedoch von einer positiven Integrationswirkung von Leiharbeit für Arbeitslose sowie für Jüngere und Geringqualifizierte ausgegangen, und ihre Eignung als arbeitsmarktpolitisches Instrument wird betätigt. Die weitere Ausbreitung von Leiharbeit wird in Abhängigkeit von der Entwicklung der allgemeinen Arbeitsmarktflexibilisierung, vom Stand der Regulierung sowie vom zu erwartenden Fachkräftemangel gesehen. (IAB)

Zitationshinweis

Walwei, Ulrich (2002): Leiharbeit: Bedeutung für Wirtschaft und Beschäftigung. In: EuroAS, Jg. 10, H. 10, S. 149-166.