Die Dimension regionaler Arbeitsmarktdisparitäten in der EU
Beschreibung
"Eine Reihe von Untersuchungen hat sich in den vergangenen Jahren mit den Auswirkungen der Europäischen Währungsunion (EWU) auf die regionalen Arbeitsmarktdisparitäten in der EU beschäftigt. Häufig wird in diesem Zusammenhang die Befürchtung geäußert, dass es in der EWU aufgrund der geringen Migrationsneigung und der mangelnden Lohnflexibilität zu einer Vertiefung der regionalen Disparitäten kommt. Viele dieser Arbeitsmarktanalysen vernachlässigen Spillover-Effekte zwischen regionalen Arbeitsmärkten, die auf Migration, Pendlerverflechtungen und interregionalen Handel basieren. Diese Spillover-Effekte können aufgrund ihrer Distanzabhängigkeit zu ähnlichen Arbeitsmarktbedingungen in benachbarten Regionen führen. Im Rahmen der Analyse werden diese räumlichen Abhängigkeiten der Arbeitsmarktbedingungen in ausgewählten EU-Staaten zwischen 1986 und 2000 untersucht. Die Ergebnisse weisen auf eine erhebliche räumliche Autokorrelation hin. Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit bilden ebenso wie Gebiete mit günstigen Arbeitsmarktbedingungen räumliche Cluster. Die Resultate lassen weiterhin vermuten, dass es seit Mitte der 80er Jahre zu einer fortschreitenden Konzentration hoher Arbeitslosigkeit in solchen räumlichen Clustern gekommen ist." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Niebuhr, Annekatrin (2003): Die Dimension regionaler Arbeitsmarktdisparitäten in der EU. In: R. Caesar, K. Lammers & H.- E. Scharrer (Hrsg.) (2003): Konvergenz und Divergenz in der Europäischen Union : empirische Befunde und wirtschaftspolitische Implikationen (HWWA-Studien, 74), S. 53-72.