Die Alterung des Arbeitskräfteangebots in Deutschland
Beschreibung
Dargestellt wird die voraussichtliche Entwicklung des Arbeitskräfteangebots in der Bundesrepublik Deutschland, wobei im Mittelpunkt der Ausführungen das Problem seiner (Über-)Alterung steht. Zugrunde liegt das IAB-Konzept des Erwerbspersonenpotentials (Summe aus Erwerbstätigen, registrierten Arbeitslosen und stiller Reserve). Für das Arbeitskräfteangebot sind die Komponenten Bevölkerungszahl und Erwerbsneigung ausschlaggebend, wie im folgenden dargestellt wird. Für die demographische Entwicklung wird von einer Umkehrung der Alterpyramide aufgrund sinkender Geburtenzahlen ausgegangen. 'Auch Zuwanderung kann bei realistischen Annahmen über Anzahl und Struktur der Zuwanderer den Alterungsprozess nicht stoppen; soweit lassen sich die Ergebnisse der wichtigsten Bevölkerungsprognose für die Bundesrepublik Deutschland zusammenfassen.' Die Entwicklungstendenzen für die Erwerbsbeteiligung in den alten und neuen Bundesländern sind teilweise gegenläufig. Für die alten Bundesländer erwartet das IAB eine allgemein steigende Erwerbsneigung, insbesondere der verheirateten 30- bis 50jährigen Frauen. Die sehr hohen Erwerbsquoten von Frauen in der ehemaligen DDR werden dagegen langfristig auf ein mit Westdeutschland vergleichbares Niveau zurückgehen. Das gesamtdeutsche Arbeitskräfteangebot wird für das Jahr 2010 auf ca. 41,6 Millionen Personen geschätzt, was in etwa dem Wert von 1995 entspricht. Änderungen betreffen vor allem die Altersstruktur. Der Anteil der älteren Arbeitskräfte wird langsam ansteigen. Bereits ab dem Jahr 2000 wird von mehr jüngeren als älteren Arbeitskräften ausgegangen, was langfristig zu überalterten Belegschaften in den Unternehmen führen wird. (IAB)
Zitationshinweis
Fuchs, Johann (1997): Die Alterung des Arbeitskräfteangebots in Deutschland. Ursachen, Ausmaß und Folgen. In: H.- U. Klose (1997): Perspektiven der alternden Arbeitsgesellschaft (Forum Demographie und Politik, 09), S. 17-35.