Ist die Facharbeiterausbildung noch zu retten?
Beschreibung
Der Zeitraum von 1985 bis 1995 ist gekennzeichnet durch ein dramatisches Absinken der Ausbildungsquote für Facharbeiter. Eine in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre durchgeführte empirische Untersuchung in der Metall- und Elektroindustrie geht den Gründen für diese rückläufige Entwicklung nach und fragt nach den Konsequenzen für die Zukunft des Systems der industriellen groß- und mittelbetrieblichen Facharbeiterausbildung. Es werden zwei eindeutige generelle Tendenzen ausgemacht, was die betriebsstrukturellen Bedingungen wie auch die arbeitsbezogenen und erwerbsbiographischen Orientierungen angehender und junger Facharbeiter anbelangt: die prozessorientierte Reorganisation von Betriebs- und Arbeitsorganisation, Aus- und Weiterbildung auf der einen und der deutliche Inhalts- und Entwicklungsbezug auf der anderen Seite. Beide Tendenzen kommen in unterschiedlichen Ausprägung vor und erschweren eine konkrete Prognose zur Zukunft der Facharbeiterausbildung. Wenn die Betriebe ihren 'Facharbeiternachwuchs nicht verlieren wollen, werden sie nicht umhin können, auch im Rahmen von Prozessorientierung solche Arbeitskonditionen und Entwicklungsperspektiven zu offerieren, die ein besonderes Maß betrieblicher Anerkennung und Wertschätzung signalisieren.' (IAB)
Zitationshinweis
Baethge-Kinsky, Volker & Peter Kupka (2001): Ist die Facharbeiterausbildung noch zu retten? Zur Vereinbarkeit subjektiver Ansprüche und betrieblicher Bedingungen in der Industrie. In: A. Bolder, W. R. Heinz & G. Kutscha (Hrsg.) (2001): Deregulierung der Arbeit - Pluralisierung der Bildung? (Jahrbuch Bildung und Arbeit, 1999/2000), S. 166-182.