Einstellungen junger Deutscher gegenüber ausländischen Mitbürgern und ihre Bedeutung hinsichtlich politischer Orientierungen
Beschreibung
Auf der Basis einer standardisierten mündlichen Befragung 16- bis 29-jähriger Jugendlicher (rund 7000 Befragte im Herbst 1997) werden die Einstellungen gegenüber Migranten, differenziert nach alten und neuen Bundesländern, ermittelt. Wenn auch die überwiegende Mehrheit der Befragten fremdenfeindliche Einstellungen und korrespondierende politische Forderungen entschieden ablehnt, zeigt sich doch ein Problem, das die Gesellschaft insgesamt herausfordert. Fremdenfeindlichkeit häuft sich insbesondere bei Jugendlichen mit niedrigem Bildungsabschluss und denen, die unter hoher Verunsicherung und Orientierungslosigkeit leiden; zudem ist sie im Osten stärker ausgeprägt als in den alten Bundesländern. Es wird gefolgert, dass sich fremdenfeindliche Einstellungen auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Konflikte und sozialer Verwerfungen entwickeln, die nicht nur als Problem der politischen Bildung oder als jugendspezifisches Problem betrachtet werden können. Damit die punktuell festgestellten Meinungen nicht in rechtsextremistische politische Forderungen münden, wird eine aktive demokratische Politik gefordert. (IAB)
Zitationshinweis
Kleinert, Corinna, Winfried Krüger & Helmut Willems (1998): Einstellungen junger Deutscher gegenüber ausländischen Mitbürgern und ihre Bedeutung hinsichtlich politischer Orientierungen. Ausgewählte Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey 1997. In: Aus Politik und Zeitgeschichte H. Beilage 31, S. 14-27.