Bildung und Wirtschaftswachstum
Beschreibung
"Bildung ist der 'Rohstoff' der Wissensgesellschaft, der in der neuen neoklassischen Wachstumstheorie und vor allem in der evolutionären Wachstumstheorie zentral ist, weil die Innovationsfähigkeit der Volkswirtschaften vom Humankapital abhängt. Es wird in den neueren Wachstumstheorien nicht nur das Niveau des Pro-Kopf-Einkommens von den Qualifikationen beeinflusst, sondern auch die wirtschaftliche Dynamik. In dem Beitrag wird zunächst die Bedeutung von Humankapital in den Wachstumstheorien diskutiert und es werden einigen Schätzungen referiert. Dann werden die privaten und gesellschaftlichen Anreize zu Humankapitalinvestitionen behandelt und es wird der Zusammenhang von Qualifikationen und Arbeitsorganisation aufgezeigt. Abschließend werden die Humankapitaltrends in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern analysiert. Die relativen Humankapitaltrends zeigen, dass Deutschland die wichtigste Ressource für seine wirtschaftliche Entwicklung aufs Spiel setzt. Das arbeitsorganisatorische Modell der Bundesrepublik, das eine hoch flexible Qualitätsproduktion ermöglichte, erfordert eine relativ homogene Qualifikationsstruktur, der durch die Vernachlässigung der Bildungsinvestitionen die Basis entzogen wird und damit auch das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland gefährdet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Schettkat, Ronald (2002): Bildung und Wirtschaftswachstum. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 35, H. 4, S. 616-627.