Springe zum Inhalt

Publikation

Betriebs- und Tarifautonomie im Spannungsfeld juristischer Rahmenbedingungen und ökonomischer Herausforderungen

Beschreibung

"Die wachsende Kritik an Ausgestaltung und Ergebnissen der Tarifautonomie legt zwar keine Abschaffung, wohl aber eine Reform des deutschen Systems der Regelung von Löhnen und Arbeitsbedingungen nahe. Reformziel sollte sein, die transaktionskostensenkende Funktion überbetrieblicher Tarifverhandlungen zu bewahren (und damit auch die Tarifautonomie zu bestätigen), gleichzeitig aber die Flexibilität, Betriebsnähe und Differenzierungsmöglichkeiten der Lohnpolitik zu erhöhen (und damit die Betriebsautonomie zu stärken). Hauptansatzpunkte für Reformen im deutschen Arbeitsrecht sind aus ökonomischer Sicht die Lockerung der Tarifüblichkeitssperre in § 77 (3) BetrVG, die generelle Einführung tarifvertraglicher Öffnungsklauseln, ein flexibler interpretiertes Günstigkeitsprinzip sowie die Erleichterung des Außenseiterwettbewerbs am Arbeitsmarkt durch eine äußerst restriktive Handhabung von Allgemeinverbindlicherklärungen und Tariftreueerklärungen. Hilfreich wäre ferner eine Überwindung der schwer wiegenden Kommunikationsprobleme zwischen Rechts- und Wirtschaftswissenschaft sowie eine interdisziplinäre Forschung über die Ausgestaltung von Arbeitsmarktinstitutionen. (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Schnabel, Claus (2002): Betriebs- und Tarifautonomie im Spannungsfeld juristischer Rahmenbedingungen und ökonomischer Herausforderungen. Eine ökonomische Analyse. In: D. Sadowski & U. Walwei (Hrsg.) (2002): Die ökonomische Analyse des Arbeitsrechts : IAB-Kontaktseminar vom 12.-16. November 2001 im Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) der Universität Trier, S. 257-264.