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Publikation

Gender-Probleme in der New Economy

Beschreibung

"Wie sehen die Beschäftigungschancen für Frauen in der Softwareentwicklung tatsächlich aus? Funktioniert die New Economy, der sich auch Softwarenunternehmen zurechnen lassen, wirklich nach neuen, ganz anderen Spielregeln als 'alte' Branchen und Berufe, oder zeigen sich hier ähnliche Mechanismen der horizontalen und vertikalen Segregation nach Geschlecht, wie sie aus der 'old economy' bekannt sind? Mit anderen Worten: gibt es Hinweise auf 'Gender-Probleme' in der New Economy? Und falls sich derartige Probleme identifizieren lassen, welche theoretischen Erklärungsansätze greifen hier und welche Veränderungsmöglichkeiten gibt es?" Nach einer Zusammenfassung vorliegender Daten und Untersuchungen über Frauen in IT-Bereich berichtet die Autorin über die Ergebnisse von Fallstudien in vier ostdeutschen und fünf westdeutschen kleinen Software-Firmen mit maximal 20 Beschäftigten. In den untersuchtet Firmen fanden sich Frauen überwiegend am unteren Ende der betrieblichen Hierarchie. Bei Leitungsaufgaben waren sie deutlich unterrepräsentiert. Kein Unternehmen wurde von einer Frau als Geschäftsführerin geleitet. Nicht in allen der Klein- und Kleinstunternehmen in unserem Sample gab es unterhalb der Geschäftsführung eine weitere Leitungsebene. Die wenigen Abteilungs- oder Projektleitungspositionen waren fast durchgängig von Männern besetzt. Lediglich eine unserer Interviewpartnerinnen war neben ihre Tätigkeit in der Softwareentwicklung mit Projektmanagement-Aufgaben betraut. Zudem konzentrierten sich die Frauen in bestimmten Tätigkeitsbereichen, die in den untersuchten Betrieben ein geringes Ansehen genossen. Es finden sich also klare Hinweise auf eine vertikale und horizontale Segregation nach Geschlecht. (IAB2)

Zitationshinweis

Henninger, Annette (2001): Gender-Probleme in der New Economy. Geschlechterverhältnisse in kleinen Softwarefirmen. In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19, H. 3, S. 88-108.