Räumliche Mobilität von Hochschulabsolventen
Beschreibung
"Mit der Untersuchung der räumlichen Mobilität von Hochschulabsolventen wurde der Frage nachgegangen, inwieweit Absolventen nach Abschluss des Studiums durch räumliche Mobilität auf Arbeitsmarktungleichgewichte reagieren. Im Vordergrund stand die Erfassung der Mobilitätsgrade und Mobilitätsrichtungen von Hochschulabsolventen verschiedener Fachrichtungen in der Phase des Berufseinstiegs. Auch mögliche Mobilitätsmotive und -hemmnisse wurden ausgewertet - soweit dies auf der Grundlage der Daten aus den HIS-Absolventenbefragungen möglich war. Die Ergebnisse der deskriptiven und multivariaten Analysen zeigen, dass die Mobilität der Absolventen im Zeitraum von 1989 bis 1997 zugenommen hat. Besonders mobil sind Absolventen, die in den neuen Bundesländern studiert haben, und dabei insbesondere die Absolventen der technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen. Gleichzeitig stellen aber auch die östlichen Bundesländer selbst für einen großen Teil der Absolventen ein Wanderungsziel dar. Insgesamt sind Fachhochschulabsolventen häufiger mobil als Universitätsabsolventen, bewegen sich aber im Allgemeinen über kürzere Entfernungen. Universitätsabsolventen dagegen sind eher "fernmobil". Offensichtlich sind Absolventen mit guten Arbeitsmarktchancen besonders mobil, was sich nicht nur anhand der Studienfächer, sondern auch anhand beruflicher Aspekte wie Einkommen, berufliche Position und Zukunftsperspektiven festmachen lässt. Zwischen dem Mobilitätsverhalten und dem Geschlecht der Hochschulabsolventen besteht kein direkter Zusammenhang. Indirekte Einflüsse ergeben sich aber zum einen durch die Studienfachwahl und zum anderen durch den Familienstand, der insbesondere bei weiblichen Absolventen mit Kindern ein Mobilitätshemmnis darstellt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Mohr, Henrike (2002): Räumliche Mobilität von Hochschulabsolventen. In: L. Bellmann & J. Velling (Hrsg.) (2002): Arbeitsmärkte für Hochqualifizierte (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 256), S. 249-281.