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Publikation

Der Berufsbegriff in der Berufsforschung des IAB

Beschreibung

"Der für die Berufsforschung zentrale Berufsbegriff ist vor dem Hintergrund einer dynamischen Arbeitswelt in die Kritik geraten. Wegen der Verkürzung auf die Tätigkeitsdimension konnte er seine Kontinuität auf dem Weg zu offenen und flexiblen Arbeitsstrukturen nicht weiter wahren. Auch die Abstimmung zwischen beruflicher Erstausbildung, beruflicher Tätigkeit und Fort- und Weiterbildung zeigt sich zunehmend vielfältig und nicht immer nachvollziehbar. Wird Beruf umfassend definiert, dann zeigt sich aber, dass durch die Veränderungen in der Gesellschaft nur einzelne Kategorien des mehrdimensionalen Berufsbegriffs betroffen sind. Zusätzlich erhält die berufliche Identifikation durch die steigende Dominanz der Erwerbsarbeit, durch die Öffnung der Arbeitsformen und durch den Wegfall anderer Identifikationsanker eine zunehmende Bedeutung. Turbulenzen in der Erwerbsarbeit, die im Sinne einer Entberuflichung empfunden werden, könnten durchaus ein Bugwellenphänomen sein, das zukünftig wieder abklingt. Schließlich könnten nicht mehr zeitgemäße Klassifikationen dazu geführt haben, dass das Phänomen Beruf nicht mehr adäquat erfasst werden kann. Die Berufsforschung des IAB arbeitet daran, diese Probleme durch neue Instrumente abzumildern, mit denen die Vieldimensionalität, die Unschärfen und Überlappungen in der Berufelandschaft durch geeignete Beschreibungs- und Zuordnungsverfahren adäquat abgebildet werden können." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Dostal, Werner (2002): Der Berufsbegriff in der Berufsforschung des IAB. In: G. Kleinhenz (Hrsg.) (2002): IAB-Kompendium Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 250), S. 463-474.

Bezugsmöglichkeiten

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