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Publikation

Arbeitszeitregelungen und Tarifbindung

Beschreibung

"Der Beitrag beschäftigt sich mit der Hypothese, ob ein Austritt aus der Tarifbindung von den Betrieben genutzt wird, um die wöchentliche Arbeitszeit für ihre Beschäftigten zu erhöhen. Insbesondere soll untersucht werden, inwieweit tarifrechtliche Regelungen zu einer Verzögerung bei der Anpassung der Arbeitszeit führen. Die Analyse verwendet dabei Angaben aus dem IAB-Betriebspanel der Jahre 1996 bis 1999. Die deskriptiven Resultate deuten auf eine flexiblere Anpassung der Arbeitszeit, wenn der Betrieb tarifvertraglich nicht gebunden ist. Dies wird auch für Firmen deutlich, die aus der Tarifbindung ausscheiden. Multivariate Regressionen der Arbeitszeitveränderungen bestätigen dieses Bild. Im Gegensatz zu den theoretischen Überlegungen haben Austritte aus der Tarifbindung keine verzögerte, sondern eine sofortige Wirkung auf die Arbeitszeit. Zumindest ein Teil der Betriebe nutzt dieses Instrument scheinbar gezielt, um die Arbeitszeit zu erhöhen. Ein weiteres Indiz dafür ist der empirische Befund, dass einige Betriebe häufig zwischen einer tarifvertraglichen Bindung und einem tariflosen Zustand wechseln." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Kölling, Arnd & Karen Lehmann (2001): Arbeitszeitregelungen und Tarifbindung. In: L. Bellmann, K. Gerlach, O. Hübler & W. Meyer (Hrsg.) (2001): Beschäftigungseffekte betrieblicher Arbeitszeitgestaltung (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 251), S. 105-139.