Die Beschäftigung von Geringqualifizierten in Deutschland und Dänemark
Beschreibung
Der Beitrag befaßt sich vorrangig mit der Beschäftigungsentwicklung und den Rahmenbedingungen des dänischen Arbeitsmarktes. Die Autoren ziehen folgendes Fazit: "Die aktive Arbeitsmarktpolitik hat nur eingeschränkte Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen für die Beschäftigung Geringqualifizierter zu gestalten. Der Erfolg arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für Geringqualifizierte wird jedoch maßgeblich durch die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes bestimmt. Lohnkostenzuschüsse können beispielweise eine stärkere Lohndifferenzierung nicht ersetzen, da sie zeitlich befristet sind und deshalb das Einstellungsverhalten der Betriebe nicht auf Dauer beeinflussen bzw. ändern. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen trägt die Arbeitsmarktpolitik zwar zu einer erhöhten Anpassungsfähigkeit und mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt bei. Zur Lösung des Beschäftigungsproblems Geringqualifizierter wird dies aber nicht genügen - nicht zuletzt auch deshalb, weil Qualifizierung auf Grenzen stoßen kann. Bei einer mit Deutschland vergleichbaren formalen Qualifikationsstruktur der Bevölkerung hat das Hochlohnland Dänemark eine im internationalen Vergleich hohe Erwerbstätigenquote Geringqualifizierter realisiert. Der dänische Beschäftigungserfolg erklärt sich durch die auf eine hohe Erwerbsbeteiligung zielende Politik, durch die hohe Flexibilität der Arbeitskosten, die beträchtliche Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt eine Neuorientierung der Finanzpolitik des Staates und durch die auf Aktivierung und Erhaltung bzw. Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit ausgerichtete Strategie der Arbeitsmarktpolitik." (IAB2)
Zitationshinweis
Emmerich, Knut, Edeltraud Hoffmann & Ulrich Walwei (2001): Die Beschäftigung von Geringqualifizierten in Deutschland und Dänemark. In: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 47, H. 4, S. 362-377.