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Publikation

Beiträge der Berufsforschung für die Strukturierung der beruflichen Qualifizierung

Beschreibung

In dem Workshop wird die aktuelle Diskussion um die Frage "Ist der Beruf als Kategorie noch tragfähig und erforderlich?" aus der Sicht der Berufsbildungsforschung aufgegriffen. Ausgehend von einer Analyse des Berufs in interdisziplinärer Sichtweise sollen die Forderungen nach berufsübergreifenden Qualifikationen daraufhin geprüft werden, inwieweit sie das Berufskonzept sprengen oder ob sie die Bedeutung von Beruf und Beruflichkeit möglicherweise sogar verstärken. BAETHGE betrachtet den Gegensatz der soziologischen und qualifikationsstrukturellen Dimension in der Berufskategorie. Ausgehend von einer hohen Beruflichkeit in der Industriegesellschaft zeigt er die positiven und negativen Folgen dieser Strukturen. Aus den "zentralen Strukturschwächen" leitet er eine Erosion von Beruf und Beruflichkeit ab, die er ambivalent bewertet. DREES betrachtet Schlüsselqualifikationen unter subjektwissenschaftlichem Blickwinkel und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung. PARMENTIER erörtert Fragen der Kategorisierung von Beruf und beruflichen Qualifikationen auf der Basis der derzeit gültigen Berufsklassifikation. Dabei geht er sowohl auf die klassifikatorischen Defizite bei der Systematisierung beruflicher Ausbildungsabschlüsse ein wie auf die Erhebungsdefizite in Bezug auf den erlernten Beruf. ZIMMER geht von der gegenwärtigen Krise des dualen Systems aus. Die derzeitige Ausbildung der Handlungskompetenzen treffe in vielen Aspekten immer weniger die sich rasch wandelnden Berufsaufgaben. Zur Reform der dualen Ausbildung schlägt er eine aufgabenorientierte Didaktik vor. WALDEN stützt sich auf mehrere Betriebsbefragungen, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zur Akzeptanz und zum Nutzen der Berufsausbildung durchgeführt worden sind. Empirische Befunde werden in ihrer Bedeutung für die Strukturierung des Berufsbildungssystems und die Gestaltung von Qualifikationsprozessen präsentiert. FISCHER sieht im Hinblick auf die Strukturierung beruflicher Qualifizierung als bedeutsam an, empirisch vorfindliches Arbeitsprozesswissen zur Kenntnis zu nehmen, denn hier zeige sich, welche Art von Wissen Facharbeiter zur Bewältigung von Arbeitsanforderungen tatsächlich erwerben und welche Probleme sie dabei haben. (BIBB2)

Zitationshinweis

Dostal, Werner, Günter Pätzold, Martin Baethge, Gerhard Drees, Klaus Parmentier, Gerhard Zimmer, Günter Walden & Martin Fischer (Mitarb.) (2000): Beiträge der Berufsforschung für die Strukturierung der beruflichen Qualifizierung. Berufsforschung und Berufsbildung - mögliche Synergien. Workshop 6. In: Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz & Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg (Hrsg.) (2000): Berufliche Bildung in Deutschland für das 21. Jahrhundert : Dokumentation des 4. Forums Berufsbildungsforschung 1999 an der Universität Paderborn (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 238, Beiträge zur Berufsbildungsforschung der AG BFN, 04), S. 371-423.