Die "Entbehrlichen" der Arbeitsgesellschaft
Beschreibung
Es wird über ein Forschungsprojekt berichtet, das Ausgrenzungsbedrohungen und -erfahrungen durch Arbeitslosigkeit in städtischen Wohnquartieren im Rahmen lokaler Fallstudien mittels explorativer Expertengespräche und qualitativer Leitfadeninterviews mit Langzeitarbeitslosen untersucht. Erste Ergebnisse der Untersuchung weisen auf die Vielgestaltigkeit sozialer Randlagen der Arbeitsgesellschaft hin. Arbeitslosigkeit ist für verschiedene Gruppen der erwerbsfähigen Bevölkerung in unterschiedlicher Weise und auf unterschiedlichen Wegen zur erzwungenen Lebensform geworden. Eine neue Soziallage "entbehrlicher" Arbeitskräfte bildet sich heraus. Die Integrationsfähigkeit des Erwerbsarbeitssystems schwindet. Die bisher vorliegenden Auswertungen der Interviews zeigen, dass das Erleben und die Verarbeitung der Arbeitslosigkeit sehr stark vom bisherigen Verlauf der Erwerbsbiographie geprägt sind. Zudem wird deutlich, dass für die Verarbeitung der Langzeitarbeitslosigkeit auch die soziale und wirtschaftliche Struktur des Wohnquartiers, die Aktivitäten der Arbeits- und Sozialämter bzw. der Arbeitsförderung und Sozialfürsorge und die sozialen Netzwerke der Befragten eine bedeutsame Rolle spielen. (IAB2)
Zitationshinweis
Vogel, Berthold (2001): Die "Entbehrlichen" der Arbeitsgesellschaft. Arbeitslosigkeit und Ausgrenzungsrisiken in städtischen Quartieren. In: W. Dostal & P. Kupka (Hrsg.) (2001): Globalisierung, veränderte Arbeitsorganisation und Berufswandel : IAB-Kontaktseminar vom 8.-12.11.1999 am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 240), S. 247-268.