Zwischen Individualisierung und Standardisierung
Beschreibung
"Den in den 90er Jahren beobachtbaren Rückgang des Ausbildungsplatzangebots in den klassischen Dienstleistungsberufen und die Verringerung der Ausbildungsintensität in den entsprechenden Branchen führt der Verfasser auf veränderte personalwirtschaftliche Konzepte und Rekrutierungsstrategien der Unternehmen zurück, die ihrerseits in veränderten Formen der Arbeitsorganisation und neuen geschäftspolitischen Optionen ihre Begründung finden: Am Beispiel des Kreditgewerbes und des Einzelhandels zeigt er; wie hier die Bewegungen der Märkte in unterschiedlicher Weise auf Beschäftigung und Arbeitsorganisation durchschlagen und einen Bruch mit den geschäftspolitischen Konzepten der 80er Jahre bewirken. Im Fall der Banken ist es die Abkehr von jener ämarktbezogenen Absatzorganisation", die durch verbesserten Kundenservice und Allround-Sachbearbeitung gekennzeichnet war, hin zu einer Tendenz verstärkter Kunden- und Belegschaftssegmentation. Im Fall des Einzelhandels vollzieht sich unter dem Diktat der Personalkostenreduktion ein weiterer Schub tayloristischer Organisation des Verkaufsprozesses mit dequalifizierenden Folgen für das Personal. Der Verfasser interpretiert im Schlussabschnitt die Entwicklung der beiden Bereiche als Ausdrucksformen zweier allgemeiner Tendenzen im Dienstleistungsbereich von Standardisierung und Individualisierung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Baethge, Martin (2001): Zwischen Individualisierung und Standardisierung. Zur Qualifikationsentwicklung in den Dienstleistungsberufen. In: W. Dostal & P. Kupka (Hrsg.) (2001): Globalisierung, veränderte Arbeitsorganisation und Berufswandel : IAB-Kontaktseminar vom 8.-12.11.1999 am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 240), S. 27-44.