EU-Osterweiterung: Keine massive Zuwanderung zu erwarten
Beschreibung
"Der Beitrag fasst Ergebnisse der Forschungen des DIW zum Umfang künftiger Migration aus den assoziierten Staaten Mittel- und Osteuropas nach einer Osterweiterung zusammen. Die Einführung der Freizügigkeit für alle zehn Beitrittskandidaten wird nach den Ergebnissen der Basisprojektion eine anfängliche Zunahme der ausländischen Bevölkerung aus den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern um knapp 220 000 Personen p.a. in Deutschland und um 335 000 Personen p.a. in allen Mitgliedsstaaten der gegenwärtigen EU bewirken. Befürchtungen, dass die EU nach Einführung der Freizügigkeit mit Migranten 'überschwemmt' werden könnte, sind nach diesen Berechnungen unbegründet. Die Osterweiterung wird allerdings langfristig eine spürbare Zunahme der ausländischen Bevölkerung und der Arbeitnehmer aus den mittel- und osteuropäischen Ländern in Deutschland und der EU bewirken. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bislang erst ein kleiner Teil der Bevölkerung aus diesen Ländern in die heutige EU ausgewandert ist und das Einkommensgefälle auch mittelfristig hoch bleiben wird. Die Zuwanderung wird sich jedoch über einen langen Zeitraum verteilen. Dabei werden die Migrationszahlen stark mit dem Konjunkturzyklus schwanken." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Brücker, Herbert, Parvati Trübswetter & Christian Weise (2000): EU-Osterweiterung: Keine massive Zuwanderung zu erwarten. In: DIW-Wochenbericht, Jg. 67, H. 21, S. 315-326.