Innovation als Beitrag zur Lösung von Beschäftigungsproblemen?
Beschreibung
"Der Beitrag geht auf vier Forschungsaspekte ein, die in den letzten Jahren theoretisch wie empirisch neue Einsichten erbracht haben: das Verhältnis von beschäftigungssparenden und -schaffenden Effekten moderner Techniken, die Wirkung technologischer Durchbrüche auf Anpassungsprozesse, die Bedeutung der Spillover-Effekte von Forschung und Entwicklung sowie die Einflüsse, die von der Globalisierung ausgehen. Es werden drei wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen gezogen. Erstens, günstige makroökonomische Bedingungen sind zentrale Voraussetzungen, damit das Setzen auf mehr Produkt- und Prozessfortschritt beschäftigungsschaffende Effekte hat. Für innovationsgestützte, beschäftigungsfreundliche Wachstumsphasen dürfen aber auch günstige Bedingungen auf der Mikroebene nicht vernachlässigt werden. Zweitens, im Gefolge von technologischen Durchbrüchen steht aus theoretischer wie empirischer Sicht das Problem von Anpassungsfriktionen im Mittelpunkt. Friktionen für die Beschäftigung resultieren aus den Grenzen der Anpassungsfähigkeit des Humankapitals und seiner sektoralen, qualifikatorischen und räumlichen Mobilität. Grenzen der Anpassungsfähigkeit ergeben sich allerdings nicht nur für das Humankapital, sondern auch für andere Faktoren wie Risikokapital sowie für Gütermärkte. Die strukturpolitische Aufgabe einer Wirtschaftspolitik besteht deshalb in der Flankierung notwendiger struktureller Anpassungen und der rechtzeitigen Vermeidung von Anpassungsfriktionen. Drittens, das Innovationsgeschehen ist stark durch die Entwicklung neuer (Lead-) Märkte bestimmt. Ein Wandel des Fokus der Wirtschaftspolitik von der Technik zu den Märkten ist deshalb unvermeidlich." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Meyer-Krahmer, Frieder (1999): Innovation als Beitrag zur Lösung von Beschäftigungsproblemen? In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 32, H. 4, S. 402-415.