Beschäftigung im und durch Umweltschutz
Beschreibung
"Diskussionen um Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes sind in der Bundesrepublik Deutschland ein 'Evergreen', der mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen hat. Berechnungen von Nettobeschäftigungseffekten des Umweltschutzes auf der volkswirtschaftlichen Ebene zeigen allerdings, dass dieser weder als 'Jobkiller' noch als 'Jobknüller' gelten kann. Der geringe, offenbar aber positive Saldo der Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes ist dabei deutlich von der Beschäftigung im und durch Umweltschutz (der umweltschutzinduzierten Beschäftigung) zu unterscheiden, die auf knapp eine Million Arbeitsplätze (1994) geschätzt wird. Die Bundesanstalt für Arbeit beeinflusst mit ihrer aktiven Arbeitsmarktpolitik den Umfang der umweltschutzinduzierten Beschäftigung, denn diese schließt umweltbezogene beschäftigungschaffende Maßnahmen ein. Die weitere Entwicklung der Beschäftigung im und durch Umweltschutz ist eng mit dem Übergang zu integriertem Umweltschutz verbunden, doch steht Deutschland erst am Anfang dieses Prozesses, der wiederum positive und negative Beschäftigungseffekte haben kann. In jedem Fall wird dabei die Berechnung der umweltschutzinduzierten Beschäftigung in der bisherigen Weise immer schwieriger. Bemühungen um und Forderungen nach (weiterer) Berechenbarkeit ihres Umfanges verweisen auf das Junktim, das die Politikbereiche Umweltpolitik und Beschäftigungspolitik (bzw. Arbeitsmarktpolitik) in der Kontroverse um Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes bilden. Notwendig ist nicht nur deshalb (Wirkungs-)Forschung zur Frage, was Arbeitsmarktpolitik bisher für den Umweltschutz geleistet hat, prinzipiell zu leisten vermag und in Deutschland künftig leisten sollte." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Peemüller, Gerlinde (1999): Beschäftigung im und durch Umweltschutz. Ein Literaturbericht. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 32, H. 3, S. 331-350.