Qualifikationsanforderungen der Betriebe im Dienstleistungssektor
Beschreibung
"Ausgehend von einer günstigeren Beschäftigungsentwicklung im Dienstleistungsbereich, der von einem allgemeinen Trend zu Höherqualifizierung begleitet wird, wurden in diesem Beitrag eine schwächere Ausbildungsbeteiligung aber ein größeres Weiterbildungsangebot der Dienstleistungsbetriebe nachgewiesen. Dies gilt sowohl für die alten als auch für die neuen Bundesländer. Zudem unterscheiden sich die Weiterbildungsformen zwischen dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungsbereich weniger als zwischen diesen Bereichen und den Gebietskörperschaften/Sozialversicherungen. Der negative Zusammenhang zwischen Ausbildungsbeteiligung und Weiterbildungsangeb ot ist wie folgt zu intepretieren: Im Dienstleistungsbereich ist ein geringeres Engagement bei der beruflichen Erstausbildung mit einem größeren Weiterbildungsangebot verbunden, während umgekehrt für das Verarbeitende Gewerbe das Baugewerbe höhere Ausbildungsquoten mit einem geringeren Anteil von Betrieben einhergeht, die Weiterbildung anbieten oder finanzieren. Das Investitionsgütergewerbe bildet dabei insofern eine Ausnahme, als dort beide Qualifizierungsformen bei einem großen Anteil von Betrieben zu finden sind. Bellmann und Lahner (1998a) haben gezeigt, daß die Zurückhaltung der Dienstleistungsbetriebe u.a. auf Probleme bei der Übernahme der Ausgebildeten, der mangelnden Eignung der Bewerber und auf die aus Sicht der Betriebe zu hohen Kosten zurückzuführen sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Bellmann, Lutz (1999): Qualifikationsanforderungen der Betriebe im Dienstleistungssektor. Neue Ergebnisse des IAB-Betriebspanels für Ost und West. In: M. Koller (Hrsg.) (1999): Innovations- und Wachstumspotentiale neuer Dienstleistungen (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 222), S. 143-150.