Öffnung der Erwerbsarbeit in der Informationsgesellschaft
Beschreibung
Der Autor beschreibt zunächst Megatrends des gesellschaftlichen Wandels, geht dann auf die überkommenen Strukturen der abhängigen Erwerbsarbeit ein und gibt anschließend Hinweise zur Interpretation und Bewertung heutiger Telearbeitsaktivitäten. "Die Telearbeit wird sicherlich zu einer Auflösung überkommener Arbeitszeitformen führen. Je nach den mit ihr geleisteten Aufgaben und je nach ihrer jeweiligen Organisationsform spielen zwar Termine als Zeitkorsett weiter eine wichtige Rolle - hier sind rigidere Vorgaben und Kontrollmechanismen zu erwarten -, die individuelle Arbeitszeit nach Umfang und Lage wird aber eher nebensächlich und kein Vertragsgegenstand mehr sein. Individuelle Zeitverwendungsmuster können dann wieder dominant werden mit all ihren Vorteilen freier Gestaltung und Anpassung an andere Bedingungen, aber auch mit den Nachteilen des Fehlens von Organisationsrastern eigener Lebensführung bis hin zu extremem Zeitdruck beim Näherkommen der vorgegebenen Termine. Hier zeigen sich bei einigen Praxisbeispielen durchaus Probleme, die nicht allein von den Auftragnehmern gelöst werden können und eine Fürsorgepflicht des Auftraggebers angemahnt werden sollte, solange die Arbeitsmentalität noch durch die abhängige Beschäftigung geprägt ist." (IAB2)
Zitationshinweis
Dostal, Werner (1999): Öffnung der Erwerbsarbeit in der Informationsgesellschaft. Telearbeit als ein Übergangsphänomen. In: A. Büssing & H. Seifert (Hrsg.) (1999): Die "Stechuhr" hat ausgedient : flexiblere Arbeitszeiten durch technische Entwicklungen (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 12), S. 75-98.