Was ist beschäftigungspolitischer Erfolg?
Beschreibung
"Nach verbreiteter Auffassung gelten die in den USA, in Großbritannien, den Niederlanden und in Dänemark entwickelten Konzepte als Musterbeispiele für erfolgreiche Strategien zur Förderung der Beschäftigung und zum Abbau von Arbeitslosigkeit. Diese Länder standen deshalb auch im Mittelpunkt des vom IAB im April 1998 veranstalteten internationalen Workshops, der die dort angewandten 'Erfolgskonzepte' zum Gegenstand hatte. In dem einführenden Beitrag geht es zunächst darum, die Hintergründe eines solchen internationalen Vergleichs auszuleuchten und sich Klarheit über die Kriterien zu verschaffen, anhand derer sich beschäftigungspolitischer Erfolg überhaupt erfassen und beurteilen läßt. Nach wie vor gelten die Indikatoren Arbeitslosenquote und Höhe der Beschäftigung - auch in international vergleichenden Betrachtungen - als die maßgeblichen Größen zur Beurteilung der Arbeitsmarktsituation; jedoch haben diese Indikatoren bei den unterschiedlichen 'Philosophien' einen je anderen Stellenwert bei der Beurteilung dessen, was als beschäftigungspolitischer Erfolg angesehen wird. Eine gemeinsame Basis in dieser Frage könnte der internationale Vergleich bieten, denn bei allen Unterschieden in den institutionalen Rahmenbedingungen und historischen Ausgangsbedingungen besteht doch in allen hochentwickelten marktwirtschaftlichen Systemen der Gegenwart eine gemeinsame Auffassung über die beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitischen Wohlfahrtsziele. Bei dem Versuch, die Arbeitsmarktprobleme in Deutschland richtig zu beurteilen und ihre Lösung angemessen in Angriff zu nehmen, sollten deshalb alle Strategien, die irgendwo erfolgreich angewandt wurden, zumindest einer unvoreingenommenen Prüfung wert sein." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Kleinhenz, Gerhard (1998): Was ist beschäftigungspolitischer Erfolg? Eine Einführung zum Workshop "Strategien für mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslosigkeit - Internationale Erfahrungen und ihre Übertragbarkeit in Deutschland". In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 31, H. 2, S. 258-261.