Lokale Arbeitsmärkte für ausländische Arbeitskräfte in Deutschland
Beschreibung
"In dem Beitrag wird untersucht, inwiefern sich die Struktur der ausländischen Beschäftigten zwischen 1980 und 1990 in drei unterschiedlichen lokalen Arbeitsmarkttypen an die jeweilige Beschäftigungsstruktur Einheimischer angepaßt hat. Das Ruhrgebiet wird als Beispiel für eine traditionelle Industrieregion untersucht, Frankfurt als Dienstleistungsregion und Stuttgart exemplarisch für 'High Tech-Produktion' bzw. Qualitätsproduktion im Maschinenbau. Dabei wird von der These ausgegangen, daß sich die Beschäftigungsstruktur der ausländischen Arbeitnehmer allmählich an die Nachfragestruktur der Arbeitsmärkte anpaßt. Entsprechende Angleichungsprozesse lassen sich in Regionen mit niedriger Arbeitslosigkeit schneller erwarten. Demnach sollten Ausländer in Stuttgart öfter als Facharbeiter tätig sein als im Ruhrgebiet und in Frankfurt vermehrt im Dienstleistungsbereich zu finden sein. Mit den Analysen der IAB-Beschäftigtenstichprobe lassen sich diese Annahmen jedoch nicht pauschal bestätigen. Zwar zeigt sich in der Region Frankfurt ein höherer Anteil an Dienstleistungen, in Stuttgart dagegen sind ausländische Arbeitskräfte überproportional oft als un- oder angelernte Arbeiter tätig, im Ruhrgebiet dagegen findet man ausländische Arbeitskräfte zunehmend im Facharbeiterpositionen. Im Ruhrgebiet haben ungünstigere Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und unsichere Beschäftigungsaussichten auch in qualifizierten Beschäftigungsbereichen dazu geführt, daß diese für einheimische Beschäftigte wenig attraktiv sind. Entscheidende Lücken in diesen Beschäftigungsbereichen wurden durch ausländische Arbeitskräfte geschlossen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Bender, Stefan & Wolfgang Seifert (1998): Lokale Arbeitsmärkte für ausländische Arbeitskräfte in Deutschland. Berufliche Veränderungsprozesse am Beispiel dreier idealtypischer Arbeitsmarktregionen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 31, H. 4, S. 661-673.