Identitätsorientierte Berufswahlforschung und Berufsberatung
Beschreibung
"Das Verhalten, die Entscheidung, die Orientierung und Urteile von Berufswählern erscheinen oft als widersprüchlich, irrational und defizitär, wenn man die Jugendlichen an einem von außen an sie herangetragenen, normativen Modell rationalen Entscheidungsverhaltens mißt. Es wird gezeigt, wie sich derartige Inkonsistenzen aus der Perspektive einer identitätsorientierten Berufswahlforschung auflösen. Eine identitätsorientierte Berufsberatung respektiert die jeweiligen Identitätsentwürfe der Jugendlichen und vermeidet so mögliche Fehlinterpretationen, Mißverständnisse und Widerstände in der Beratung. Sie ist zugleich Hilfe für die Jugendlichen im Umgang mit ihren Identitätsproblemen. Die häufigste Thematisierung der Arbeitswelt während der Schulzeit läßt die Jugendlichen mangels Beurteilungskriterien in dem Glauben, gut informiert zu sein. Oft ist dies aber nicht der Fall. Berufsorientierung- und beratung könnten noch aktiver an der Behebung schulischer Defizite in der Berufswahlvorbereitung mitwirken." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Kahsnitz, Dietmar (1996): Identitätsorientierte Berufswahlforschung und Berufsberatung. Ein Tagungskommentar. In: K. Schober & M. Gaworek (Hrsg.) (1996): Berufswahl. Sozialisations- und Selektionsprozesse an der ersten Schwelle. Dokumentation eines Workshops des IAB in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendinstitut und dem Bundesinstitut für Berufsbildung, 13.-14. Juli 1995 in Nürnberg, S. 325-341.