Aktive Arbeitsmarktpolitik in OECD-Ländern
Beschreibung
"Auf der Basis eines internationalen Vergleichs will sich dieser Beitrag insbesondere mit den Möglichkeiten und Grenzen aktiver Arbeitsmarktpolitik zur Lösung von Arbeitsmarktproblemen befassen. In einem ersten Schritt werden mögliche Zusammenhänge zwischen gesamtwirtschaftlichen Arbeitsmarktindikatoren (wie z.B. Arbeitslosenquoten, Anteil von Langzeitarbeitslosen) und den Gesamtaufgaben für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen beleuchtet. Im zweiten Schritt wird dann detaillierter auf nachfrage- und angebotsorientierte Maßnahmetypen und diesbezüglich international vorliegende Evaluationsergebnisse eingegangen. Die Ergebnisse legen nahe, daß die beschäftigungspolitischen Ansatzpunkte aktiver Maßnahmen nicht so sehr auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene (gemessen an Makrokennziffern) liegen. Dieser Befund darf aber nicht dazu führen, daß die individuelle und damit mikroökonomische Dimension der aktiven Arbeitsmarktpolitik aus dem Blickfeld gerät, z.B. indem durch Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen die Entwertung von Humankapital vermieden wird oder neues Humankapital aufgebaut wird. Aktive Arbeitsmarktpolitik wäre also in erster Linie als Integrationshilfe zu verstehen. Es käme darauf an, daß volkswirtschaftlich begrenzte Ressourcen für die Arbeitsmarktpolitik möglichst sinnvoll zur Eingliederung ansonsten schwervermittelbarer Personengruppen eingesetzt werden. Weil es aber nach den jeweils verschiedenen Bedürfnissen und Problemlagen des Einzelfalls darauf ankommt, 'maßgeschneiderte' Problemlösungen anbieten zu können, benötigt insbesondere die Arbeitsmarktpolitik vor Ort ein Bündel flexibler Instrumente, aus dem individuelle Programmpakete geschnürt werden können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Walwei, Ulrich (1996): Aktive Arbeitsmarktpolitik in OECD-Ländern. Entwicklungstendenzen und Effekte. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 29, H. 3, S. 349-362.