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Publikation

Brutto- und Nettoeffekte der Arbeitsvermittlung

Beschreibung

"Die Besetzung einer Stelle durch die Arbeitsvermittlung (oder auch durch andere Suchwege) führt keinesfalls selbstverständlich zu zusätzlicher Beschäftigung oder gar zu weniger Arbeitslosigkeit. Hinter dem Versuch der Messung des Bruttoeffekts (z.B. in Form der Zahl der getätigten Vermittlungen steckt immer und überall der Leitgedanke, daß eine starke Einschaltung der (öffentlichen und auch privaten) Arbeitsvermittlung für den Arbeitsmarkt von Vorteil wäre. Viel zu wenig wird jedoch beachtet, daß es bei der Beurteilung der Effizienz der Arbeitsvermittlung weniger auf das quantitative Volumen ankommt, als vielmehr auf den Nettonutzen für die Kunden der Arbeitsvermittlung und die Volkswirtschaft insgesamt. Die entscheidende Frage auf der Mikroebene, also in bezug auf die Kunden der Arbeitsvermittlung, ist, was ihnen widerfahren wäre, wenn sie deren Leistung nicht in Anspruch genommen hätten. Untersuchungen zum Nettonutzen der Arbeitsvermittlung als Suchweg sind bisher rar und liegen lediglich für Nordamerika und einige europäische Länder vor. In bezug auf die Arbeitsuchenden kommen sie übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß die Aktivitäten der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste einen nachhaltigen Beitrag zur Verringerung der Dauer der Arbeitslosigkeit leisten können. Bei einem Effizienzvergleich zu anderen betrieblichen Rekrutierungswegen schneiden öffentliche und private Arbeitsvermittlung in den vorliegenden Untersuchungen dagegen nicht immer gut ab. Auf der Makroebene ist die Frage zu stellen, wie sich die Aktivitäten der Arbeitsvermittlung auf gesamtwirtschaftliche Größen, wie z.B. Niveau und Struktur von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, ausgewirkt haben. Da die Arbeitsvermittlung bei ihren Kunden auf der Arbeitgeberseite keine Stellen schaffen kann, sorgen ihre Aktivitäten im Ergebnis für eine Umverteilung von Beschäftigungschancen und Arbeitslosigkeit zugunsten ihrer Klientel. Rechtfertigen könnte man dies im Fall privater Agenturen mit deren Beitrag zu einer Verbesserung der Marktallokation und im Falle der öffentlichen Arbeitsvermittlung mit deren Beitrag zur Reintegration schwervermittelbarer Personengruppen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Walwei, Ulrich (1995): Brutto- und Nettoeffekte der Arbeitsvermittlung. Möglichkeiten und Grenzen der Messung ihres Nutzens für Arbeitsuchende, Betriebe und die Volkswirtschaft. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 28, H. 4, S. 516-526.

Bezugsmöglichkeiten

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