Akteure in der Sozialforschung
Beschreibung
"Im Beitrag wird gezeigt, wie die in der empirischen Sozialforschung immer mehr zum Einsatz gelangende Methode des Experteninterviews in der soziologischen Akteur- und Systemtheorie verankert ist. Experteninterviews sind danach besonders 'ergiebig', weil die Experten als Repräsentanten kollektiver Akteure Brücken zwischen Organisationen und ihrer Umwelt bilden. Experteninterviews stellen den empirischen Sozialforscher aber auch vor einige methodische Probleme: Aus der Sicht des Forschers kann nicht definitiv erkannt werden, wer eigentlich Experte ist. Außerdem ist der Zugang zum 'idealen' Experten nicht immer garantiert. Auch kann von Expertengesprächen nicht mit Sicherheit auf 'wahre' Aussagen geschlossen werden. Gleichwohl bilden Expertengespräche ein unverzichtbares Instrument bei der Analyse von Organisationen und organisatorischen Netzwerken. Angesichts der zunehmenden Bedeutung kollektiver Akteure für die Dynamik sozialer Prozesse und Strukturen wären die Sozialwissenschaften schlecht beraten, wenn sie sich mit der Analyse makro- und mikrosoziologischer Phänomene zufriedengeben würden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Krafft, Alexander & Günter Ulrich (1995): Akteure in der Sozialforschung. In: C. Brinkmann, A. Deeke & B. Völkel (Hrsg.) (1995): Experteninterviews in der Arbeitsmarktforschung. Diskussionsbeiträge zu methodischen Fragen und praktischen Erfahrungen (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 191), S. 23-34.