Kriterien für eine Einwanderungspolitik der Bundesrepublik und der EG
Beschreibung
"Einwanderung steht gegenwärtig in einer widersprüchlichen Situation. Die Demographen sagen, daß wir Einwanderung brauchen. Aber viele Bürger sagen, daß sie Einwanderer nicht wollen. Xenophobie breitet sich aus - nicht nur in Deutschland. Woher dieser Widerspruch? Die meisten Staaten der EU sind auf Einwanderung nicht vorbereitet. Ihnen stellen sich zahlreiche Fragen: (1) Was sind die Kosten der Einwanderung/des Einwanderers? Lassen sich die Kosten quantifizieren und wenn ja, wie? Und was sind die Nutzen der Einwanderung? Was ist überhaupt der 'demographische Nutzen' der Einwanderung? (2) Wo können die Kosten zur Verfügung gestellt werden? Wo sind ausreichende Ressourcen vorhanden? Beispiel: Wie kann Einwanderung geschehen, wo Wohnungen fehlen? (3) Wann können die Kosten zur Verfügung gestellt werden? Kann Einwanderung in Zeiten der Arbeitslosgkeit geschehen? <br> Diese Fragen sind keine demographischen Fragen. Sie sind politische Fragen. Sie müssen als politische Fragen verstanden und diskutiert werden. Dann können sie auch politisch beantwortet werden. Dies bedarf des Einwanderungsrechts." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Gusy, Christoph (1994): Kriterien für eine Einwanderungspolitik der Bundesrepublik und der EG. In: W. Weidenfeld, E. Hönekopp, R. Konle-Seidl, U. Walwei & H. Werner (Hrsg.) (1994): Europäische Integration und Arbeitsmarkt. Grundlagen und Perspektiven (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 181), S. 223-239.