Die langfristige Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials bei alternativen Annahmen über die (Netto)Zuwanderung nach Deutschland
Beschreibung
"In dem Beitrag wird in Form von Modellrechnungen bis zum Jahre 2050 gezeigt, welch entscheidende Rolle für die langfristige Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials die Annahmen über die zukünftige (Netto)Zuwanderung nach Deutschland spielen. Das besondere Anliegen dieses Beitrags ist es dabei, die Bedeutung der (Netto)Zuwanderung nicht nur der absoluten Zahl nach aufzuzeigen, sondern vor allem im Hinblick auf deren Alters- und Geschlechtsstruktur. Um einen maximal denkbaren Rahmen von Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, werden dabei Zuwanderungswerte angenommen, die eher Randgrößen bezeichnen, ohne damit Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen zu wollen. Die jährliche Nettozuwanderung von 500 000 oder 250 000 Personen führt je nach Annahme über deren Altersstruktur zu extrem starken Unterschieden in der langfristigen Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials. Bei vorwiegend jugendlichen Zuwanderern in ausgeglichener Geschlechterstruktur würde ein jährlicher Wanderungssaldo von 500 000 Personen zu einem dauerhaften Wachstum des Potentials führen, bei Zuwanderung von Personen in mittleren Altersstufen dagegen würde sich eine nur nach hinten verschobene Schrumpfung des Erwerbspersonenangebots errechnen. Langfristig gesehen würde ein nicht ausgeglichenes Geschlechterverhältnis zu gegenläufigen Effekten führen: Die höheren Erwerbsquoten von Männern wirken in den ersten Jahrzehnten der Modellrechnungen stärker als die bei einem erhöhten Frauenanteil größere Zahl von Kindern und Kindeskindern. Bei Zahlenverhältnissen, wie sie in den Modellrechnungen vorgestellt wurden, könnten sich diese beiden Effekte gegenseitig mehr oder weniger neutralisieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Dinkel, Reiner H. & Uwe Lebok (1993): Die langfristige Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials bei alternativen Annahmen über die (Netto)Zuwanderung nach Deutschland. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 26, H. 4, S. 495-506.