Zur Implementation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in den neuen Bundesländern
Beschreibung
In dem Beitrag werden empirische Befunde eines Forschungsprojektes des IAB vorgestellt, in dessen Rahmen seit Anfang 1991 der arbeitsmarktpolitische Handlungsbedarf und die Implementation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in ausgewählten Regionen Ostdeutschlands untersucht werden. Als Fazit der bisher durchgeführten Fallstudien wird festgehalten: "Wenn auch die Implementation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in den neuen Bundesländern nicht durchweg optimal war - aufgrund der Umbruchsituation und der fehlenden bzw. sich erst entwickelnden arbeitsmarktpolitischen Infrastruktur auch gar nicht sein konnte -, haben die Maßnahmen doch eine erhebliche Entlastung des Arbeitsmarktes bewirkt und leisten nach wie vor einen unverzichtbaren Beitrag zur Erschließung neuer Perspektiven. Hilfreich waren die zeitlich befristeten Sonderregelungen mit ihren die Implementation erleichternden Bedingungen. Im Zusammenhang damit hat sich das AFG als sehr flexibel erwiesen. Auch hat sich die Struktur der Arbeitsverwaltung speziell unter den Bedingungen der Entwicklung des Arbeitsmarktes in den neuen Bundesländern in den Grundzügen bewährt, gerade auch in der Anfangsphase, als schnelles Handeln geboten war. Zielfindungs- und Vollzugsdefizite im Rahmen regionaler Implementation ergeben sich gegenwärtig in besonderem Maße aus Informations- und Koordinierungsproblemen. Für die notwendige Verzahnung von Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Strukturpolitik sind ein weiterer Ausbau "Lokaler Netzwerke" und eine stärkere Reginalisierung der Arbeitsmarktpolitik erforderlich." (IAB2)
Zitationshinweis
Brinkmann, Christian & Brigitte Völkel (1992): Zur Implementation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in den neuen Bundesländern. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 25, H. 3, S. 260-276.