Arbeitszeiten als Determinante weiblicher Erwerbsarbeit
Beschreibung
"Der Autor beleuchtet Frauenerwerbsarbeit in der ehemaligen DDR unter dem Aspekt der Arbeitszeitgestaltung. <br> Die forschungsrelevante Verknüpfung von Arbeitszeit und Frauenerwerbsarbeit erfolgt in der Vergangenheit überwiegend mittels qualitativer und quantitativer Analysen zur Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Mutterschaft im Rahmen der Arbeitszeitstruktur-, Schichtarbeit- und Zeitbudget-Forschung. <br> Im derzeitigen Transformationsprozeß bedürfen nach Ansicht des Autors vor allem folgende Entwicklungen einer wissenschaftlichen Begleitforschung:<br> a) der überproportionale Abbau von Teilzeitarbeitsplätzen; <br> b) die Verlagerung von Teilzeit- zur Vollzeitbeschäftigung; <br> c) das Vordringen flexibler oder atypischer Beschäftigungsverhältnisse und <br> d) die geschlechtsspezifisch strukturierte Nutzung arbeitsmarktpolitischer Instrumente. <br> Die relativ hohen Zugangszahlen in die Arbeitslosigkeit und die relativ niedrigen Zahlen der Wiederbeschäftigung dokumentieren die besondere Betroffenheit der Frauen von den negativen Auswirkungen des Einigungsprozesses. Langfristig kommt es nach Ansicht des Autors zu einer Verringerung der Frauenerwerbsquote aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen wie Abbau der Freistellungs- und Kinderbetreuungsmöglichkeiten, aber auch mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten einer Familienphase." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Schuldt, Karsten (1992): Arbeitszeiten als Determinante weiblicher Erwerbsarbeit. In: G. Engelbrech, S. Schenk & P. Wagner (Hrsg.) (1992): Bedingungen der Frauenerwerbsarbeit im deutsch-deutschen Einigungsprozeß (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 167), S. 64-73.