Abgang aus der Arbeitslosigkeit, Individualeffekte und Hysteresis
Beschreibung
"Die Determinanten der Dauer individueller Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland werden im Rahmen eines statistischen Modells auf Basis der ersten fünf Wellen des Sozio-ökonomischen Panels analysiert. Neben persönlichen Charakteristika der Arbeitslosen, deren frühere Erwerbstätigkeit, der Arbeitslosenunterstützung und Arbeitsmarktindikatoren wird auch der Einfluß früherer Arbeitslosigkeit berücksichtigt und auf Verweildauerabhängigkeit der Abgangsarten in Beschäftigung und Nichtbeschäftigung getestet. Die individuelle Arbeitslosigkeitsdauer wird entscheidend durch bestimmte persönliche Charakteristika und die frühere Erwerbstätigkeit beeinflußt, die Arbeitslosenunterstützung und die Arbeitsmarktindikatoren haben mit Ausnahme von Regional- und Saisoneffekten nur geringen Einfluß auf das Abgangsverhalten. Die Hypothese, daß durch vergangene Arbeitslosigkeit (lagged duration dependence und occurence dependence) die Abgangsrate in Beschäftigung reduziert wird, konnte nicht bestätigt werden. Hingegen weisen die Ergebnisse bei den Männern eindeutig auf negative Verweildauerabhängigkeit (duration dependence) bezüglich des Abgangs in Beschäftigung hin; positive Verweildauerabhängigkeit zeigt sich unabhängig vom Geschlecht beim Abgang in Nichterwerbstätigkeit." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Licht, Georg & Viktor Steiner (1991): Abgang aus der Arbeitslosigkeit, Individualeffekte und Hysteresis. Eine Panelanalyse für die Bundesrepublik Deutschland. In: C. Helberger, L. Bellmann & D. Blaschke (Hrsg.) (1991): Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit : Analysen auf der Grundlage des Sozio-ökonomischen Panels (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 144), S. 182-206.