Beschreibung

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Aufdeckung möglicher Verfälschungen von Analyseresultaten durch die sukzessive Verkleinerung der Panelstichprobe. Ferner werden einige Hinweise auf Korrekturmöglichkeiten gegeben, die Selektionseffekte auf die Analyseergebnisse berücksichtigen. Die Darstellung stützt sich auf zwei Auswertungen des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP). Beim ersten behandelten Beispiel steht die Schätzung von Populationswerten im Vordergrund. Analyisiert wird die individuelle Entwicklung von Bruttostundenlöhnen zwischen den Jahren 1984 und 1989. Hierbei werden zunächst die unterschiedlichen Lohnentwicklungen zwischen der Querschnittspopulation und der Längsschnittpopulation dargestellt. Beim zweiten Beispiel handelt es sich um die Schätzung einer Einkommensgleichung für das Nettoeinkommen deutscher Männer auf Basis der ersten vier Wellen des SOEP. Im vierten Abschnitt wird der Begriff der Panelselektion genauer definiert. Bei der alleinigen Auswertung von zeitlichen Verläufen, für die zu allen Zeitpunkten Beobachtungen vorliegen, gibt es im wesentlichen 3 Ausfallgründe: a) Systematische Ausfälle (z.B. Tod der Befragungsperson, Fortzug ins Ausland), b) zufällige Ausfälle, weil die Personen wegen Teilnahmeverweigerung aus der Panelstichprobe ausgeschieden sind, c) zufällige Ausfälle, weil einzelne Fragen nicht beantwortet wurden (Item-nonresponse). Zusätzlich wird ein Überblick über den Umfang dieser Ausfälle im SOEP gegeben. Im folgenden Abschnitt wird geklärt, welche Ausfälle die Ergebnisse einer Längsschnittanalyse beeinflussen. Anhand der angeführten Beispiele wird erläutert, wann ein Ausfallprozeß 'völlig zufällig', 'zufällig', bzw. 'nicht ignorierbar' ist. Abschließend wird gezeigt, wie geprüft werden kann, ob die Panelselektion in den genannten Beispielen völlig zufällig, zufällig bzw. nicht ignorierbar ist. (IAB2)