Beschreibung

Den in dem Artikel angestellten Überlegungen liegt der Gedanke zugrunde, daß der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit eine neuerliche Analyse des Arbeitsangebots erfordert, einen neuen Blick auf die Erwerbsbevölkerung, um Art und Reichweite der in diesem Kampf angewandten Mittel besser zu verstehen. Ausgehend von der Auffassung der Arbeitslosigkeit als einer 'Rationierung' versucht der Autor zu zeigen, daß das Arbeitsangebot einer Rationierung unterliegt, die nicht auf die Arbeitslosigkeit beschränkt ist. Dies läßt sich dadurch ausdrücken, daß man sie als ein 'soziales Konstrukt' bezeichnet. Unter diesem Blickwinkel zeigt die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung in den letzten zwanzig Jahren - also in den zehn Jahren vor der Krise und in den zehn Jahren danach - insbesondere in Frankreich und in der Bundesrepublik Deutschland, daß sich bestimmte Bedingungen geändert haben. Unter diesem Blickwinkel stellen sich die Fragen, ob die Politiken des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit mehr und mehr zu Politiken der Rationierung des Arbeitsangebots werden? Und muß man angesichts der Schwierigkeiten, denen eine solche Rationierung begegnet, nicht einräumen, daß die Arbeitslosigkeit bisweilen als das kleinere Übel erscheint? (IAB2)