Selektionsprozesse und Handlungsorientierungen am Übergang in das Erwerbsleben
Beschreibung
In dem Referat wird eine Brücke zwischen der Arbeitsmarkt- und Berufsbildungsforschung und der Sozialisationsforschung geschlagen, um Ursachen des Strukturwandels der Jugendphase und dessen Auswirkungen auf die Arbeitsvorstellungen und Lebenskonzepte junger Erwachsener zu beleuchten. <br> Die hohe Jugendarbeitslosigkeit hat Ausbildungswege neben dem dualen System und betriebliche Ausbildung "über den Bedarf hinaus" forciert. Dies hat zu Segmentationslinien und Selektionsprozessen geführt, die sich nach der Berufsausbildung als Sackgassen auf dem Weg zum Arbeitsmarkt erweisen. Damit verlängert sich die Übergangsphase in das Beschäftigungssystem. <br> Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf Handlungsweisen und Lebenspläne von jungen Erwachsenen, die bislang kaum untersucht sind: individuelle Konkurrenzorientierung, Risikobewußtsein, flexibles Aufgreifen von Optionen und vor allem: welche subjektiven Folgerungen werden aus den Selektionserfahrungen gezogen; gibt es geschlechts-, berufs-, regionaltypische Verarbeitungsmuster? <br> Diesen Fragen wird einmal im Vergleich mit der Situation der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt in England und zum anderen anhand eines Regionalvergleichs von Übergangsverläufen an der "zweiten Schwelle" nachgegangen. (IAB2)
Zitationshinweis
Heinz, Walter R. (1990): Selektionsprozesse und Handlungsorientierungen am Übergang in das Erwerbsleben. In: W. Dressel, W. R. Heinz, G. Peters & K. Schober (Hrsg.) (1990): Lebenslauf, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 133), S. 41-55.