Regionale Arbeitsmarktindikatoren für 1987 und 1988
Beschreibung
"Der Beitrag führt eine Reihe von Indikatoren zur unterschiedlichen regionalen Entwicklung von Produktivität und Wachstum, aber auch zu Detailstrukturen von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit an.<br> Trotz einer längeren Wachstumsphase (von 1983 bis 1987 ist das reale Bruttoinlandsprodukt insgesamt um 9,4 % gestiegen) sind die Herausforderungen an die regionale Arbeitsmarktpolitik heute keineswegs geringer - im Gegenteil. Seit 1982 ist ein anhaltend hohes Niveau der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Besorgniserregend ist die ungleiche Entwicklung in den einzelnen Regionen und damit im Zusammenhang vor allem die Strukturkrise im Stahl-, Kohle- und Agrarbereich.<br> Gegenwärtig liegt die Beschäftigtenzahl deutlich über dem letzten Tiefstand von 1983/84. An dieser erfreulichen Entwicklung konnten allerdings nicht alle Regionen gleichermaßen teilhaben: Beschäftigungsgewinne auf der einen Seite (vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, aber auch in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen), Arbeitsplatzabbau bzw. ein relatives Zurückbleiben in anderen Regionen (insbesondere in Nordrhein-Westfalen, Saarland und den Stadtstaaten). Während in einzelnen Arbeitsamtsbezirken auch über die Rezession hinweg erhebliche Beschäftigungsgewinne verbucht werden konnten (z.B. in Waiblingen, Landshut oder Freising über +10 %), mußten vor allem die sogenannten alten Industriestandorte weitere Einbrüche hinnehmen (z.B. Duisburg -13 %). Die Hauptlast der Branchenkrisen tragen eben jene Regionen, von deren Standortpotentialen die Gesamtwirtschaft in mehr als drei Jahrzehnten profitierte." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Koller, Martin & Herbert Kridde (1988): Regionale Arbeitsmarktindikatoren für 1987 und 1988. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 21, H. 1, S. 84-96.