Entlastung des Arbeitsmarktes durch Umweltschutz?
Beschreibung
"Umweltschutzmaßnahmen führen nicht nur dazu, daß der Volkswirtschaft Gesundheits-, Material- und Vegetationsschäden in Milliardenhöhe erspart bleiben. Umweltschutzmaßnahmen sorgen auch dafür, daß der Arbeitsmarkt entlastet wird. In diesem Aufsatz wird gezeigt, daß der "job-killer-Umweltschutz"-These (Arbeitsplatzverluste durch Kostenerhöhung in Grenzbetrieben, Konkurrenznachteile auf den Auslandsmärkten, Standortverlagerungen in das Ausland und Investitionsstaus) nur eine begrenzte Bedeutung zukommt. Denn den wenigen Tausend umweltschutzbedingten Arbeitsplatzverlusten steht eine wesentlich größere Zahl an Umweltschutzarbeitsplätzen im Bereich der Industrie und der öffentlichen Hand gegenüber; vorsichtig gerechnet 440.000. Mit einem Bündel weiterer beschäftigungswirksamer Maßnahmen, wie der Aktivierung des Eigeninteresses aller für den Umweltschutz, gezielter Umweltschutzsubventionen bei Unternehmen, höherer Umweltschutzinvestitionen von Bund und Ländern sowie verstärkter Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf dem Umweltsektor, könnten etwa 250.000 bis 300.000 zusätzliche Umweltschutzarbeitsplätze geschaffen werden. Insgesamt würden sich die Umweltschutzarbeitsplätze dann auf rund 700.000 bis 750.000 belaufen." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Wicke, Lutz, Erika Schulz & Werner Schulz (1987): Entlastung des Arbeitsmarktes durch Umweltschutz? In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 20, H. 1, S. 89-98.