Beschreibung

"Ziel des Beitrages ist die ökonometrische Überprüfung eines einfachen Mengenrationalisierungsmodells für die jüngere Vergangenheit der Bundesrepublik Deutschland, wobei der Schätzansatz ein neoklassisches Modell mit Märkteräumung als Spezialfall enthält. Falls Mengenrestriktionen, ausgedrückt durch unfreiwillige Arbeitslosigkeit und verstopfte Absatzmärkte, nicht nur transitorische und insgesamt zu vernachlässigende Erscheinungen sind, dann müssen sich - so die Ausgangsüberlegung - Effekte solcher Überschußmengen im Märktesystem nachweisen lassen. Im Zeitablauf können dabei ganz unterschiedliche Konstellationen von Mengenrestriktionen auftreten, je nachdemn, ob Überschußnachfrage oder Überschußangebot auf den Faktor- und Gütermärkten vorherrscht. Zudem werden sich - auch aus Sicht der neuen keynesianischen Makroökonomie - Perioden, die durch persistente Marktungleichgewichte gekennzeichnet sind, mit Perioden abwechseln, in denen die Märkte annäherungsweise geräumt sind. Wegen der sich mit der Existenz von Überschußmengen ändernden ökonomischen Verhaltensbeziehungen muß das Modell also von vornherein variabel angelegt sein. Entsprechend ist für die empirische Analyse eine Schätzmethode zu wählen, die der Veränderung der zu schätzenden Relationen im Beobachtungszeitraum Rechnung trägt. Dies erklärt, warum es bisher nur wenige und insgesamt unbefriedigende Versuche gibt, Mengenrationalisierungsmodelle empirisch zu überprüfen, denn herkömmliche Schätzverfahren, die konstante Strukturkoeffizienten des Modells voraussetzen, sind nicht mehr anwendbar. In dem Beitrag soll gezeigt werden, daß sich in diesem Zusammenhang alternativ zu der von anderen Autoren bisher verwendeten Methode des switching-regressions ein Ansatz mit zeitvariablen Koeffizienten auf der Grundlage von Kalman-Filterung eignet." (Autorenreferat, IAB-Doku)