Soziale Brechungen des Zusammenhangs zwischen regionalen Umwelten und individuellen Ausbildungschancen
Beschreibung
"Kürzungen im Bereich der Ausbildungsförderung verhindern eine Angleichung der Startchancen von Angehörigen unterschiedlicher sozialer Schichten. Dies wird am Beispiel des Zusammenhangs zwischen den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen unterschiedlicher regionaler Umwelten und den Ergebnissen von Ausbildungsprozessen in verschiedenen Sozialmilieus veranschaulicht. Bei einer quantitativen Längsschnittuntersuchung, die die Entwicklung eines Schülerjahrgangs unter gleichzeitiger Beobachtung der entsprechenden regionalen Entwicklungen erfaßte, wurde deutlich, daß Jugendliche des Arbeitermilieus am stärksten von ungünstigen Bedingungen betroffen werden. Bei ihnen konzentrieren sich verschiedene Faktoren: Die objektiven Gegebenheiten in ihrer sozialen und regionalen Umwelt - z.B. im Bereich der Schulen und Ausbildungsplätze - werden als vorgegebener Entscheidungsrahmen verstanden; dazu kommt die in unterschiedlichen Milieus spezifisch ausgeprägte Einschätzung der Chancen weiterführender Ausbildungswege. Dies führt dazu, daß sich Jugendliche im Arbeitermilieu stärker und früher als andere entmutigt aus den akademischen Bildungswegen zurückzuziehen, wobei aktuelle Engpässe auf dem Arbeitsmarkt für Akademiker zur Verstärkung dieser Einstellungs- und Verhaltensmuster beitragen." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Bolder, Axel (1984): Soziale Brechungen des Zusammenhangs zwischen regionalen Umwelten und individuellen Ausbildungschancen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 17, H. 3, S. 407-418.