Multivariate Analyse von Arbeitslosenquoten
Beschreibung
"Im Rahmen einer mehrdimensionalen Analyse wird der Einfluß von Nationalität, Geschlecht, Ausbildung, Alter und in einem zweiten Schritt auch der Wirtschaftszweigzugehörigkeit auf die Arbeitslosenquote untersucht. Der Vorteil des dabei verwendeten Ansatzes gegenüber den schon bisher vorhandenen merkmalspezifischen Quoten besteht darin, daß Wechselwirkungen zwischen den Merkmalen herausgerechnet werden können und der Einzeleinfluß der Merkmale isoliert werden kann. So läßt sich beispielsweise abschätzen, inwieweit die Arbeitslosenquote von Frauen von der bei Männern abweicht, ohne daß der bei Männern und Frauen unterschiedliche Ausbildungsgrad, Ausländeranteil und die voneinander abweichende wirtschaftsfachliche Aufteilung den Blick verzerren. Es stellt sich heraus, daß von den in die Analyse einbezogenen Merkmalen die Ausbildung den stärksten Einfluß hat: Eine abgeschlossene Berufsausbildung vermindert die Arbeitslosenquote um 2,8 Prozentpunkte, das Fehlen der Ausbildung erhöht sie um 2,8 Prozentpunkte, insgesamt differenziert diese Variable also die Arbeitslosenquote um 5,6 Prozentpunkte! Ebenfalls von großem Gewicht ist die wirtschaftsfachliche Zuordnung und die Nationalität, bei Jugendlichen auch das Alter, während das Arbeitslosigkeitsrisiko von Frauen nur noch geringfügig größer ist als bei Männern, wenn man die übrigen Merkmalseinflüsse 'herausrechnet'". (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Cramer, Ulrich (1984): Multivariate Analyse von Arbeitslosenquoten. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 17, H. 3, S. 330-335.