Ausländerbeschäftigung und Ausländerpolitik in einigen westeuropäischen Industriestaaten
Beschreibung
"In den westeuropäischen Industriestaaten leben etwa 12,5 Millionen Ausländer, davon wiederum ist etwa die Hälfte erwerbstätig. Sie konzentrieren sich auf wenige Staaten: Frankreich (4 459 100), Bundesrepublik Deutschland (4 666 900), Belgien (885 700), Schweden (405 500) und die Schweiz (925 800).<br> Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten und im Gefolge des Ölpreisschocks erließen praktisch alle Länder bis 1973 einen Anwerbestopp für neu einreisende ausländische Arbeitnehmer. Die höhere Geburtenhäufigkeit und die meist nach wie vor mögliche Familienzusammenführung ließen die ausländische Wohnbevölkerung aber weiterhin ansteigen und führten zu Problemen der ausländischen Kinder und Jugendlichen in Schule und Beruf. Der Anteil ausländischer Jugendlicher an der Ausländerbevölkerung liegt durchweg über dem vergleichbaren Anteil der einheimischen Jugendlichen.<br> Inzwischen hat sich in fast allen Ländern trotz vermehrter Anzeichen von Fremdenfeindlichkeit die Erkenntnis durchgesetzt, daß eine große Zahl von Ausländern auf Dauer im Lande bleiben wird. Die Gesetzgebung reagierte darauf, indem die Vorschriften in der Regel klarer gefaßt wurden in Richtung auf einen abgesicherten rechtlichen Status (Daueraufenthaltserlaubnis, Dauerarbeitserlaubnis) der bereits sich im Lande befindenden Ausländer. ...<br> Zur Entlastung des Arbeitsmarktes wurde versucht, über Rückkehrprämien (Frankreich) oder Hilfen zu Betriebsgründungen im Heimatland (Frankreich, Niederlande) die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer zu verringern." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Werner, Heinz & Ingeborg König (1984): Ausländerbeschäftigung und Ausländerpolitik in einigen westeuropäischen Industriestaaten. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 17, H. 4, S. 506-510.