Zur Problematik von Jugendlichen ohne Hauptschulabschluß und ohne Berufsausbildung
Beschreibung
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die "Überschneidung der beiden Problemkreise "Hauptschule" und Berufsschule" am Beispiel ihrer "Versager", der Hauptschulabbrecher einerseits, der Jungarbeiter andererseits". Es wird gezeigt, wie diese "Versager" durch nicht aufeinander abgestimmte Bildungsgänge und Schulsysteme zu dropouts werden, deren Erwerbs-, Sozial- und Lebenschancen nahezu irreversibel reduziert sind. Dabei wird vor allem auf die institutionellen Rahmenbedingungen eingegangen: "Betrachtet man die Diskussion genauer, so fällt auf, daß die beiden organisatorisch, curricular, politisch getrennten staatlichen Schulinstitutionen auch relativ unabhängig voneinander gesehen und diskutiert und nicht über ihre gemeinsamen Klienten in Beziehung zueinander gesetzt werden. Das Interesse der abgebenden Schule, der Hauptschule, erlischt mit dem Abgang ihrer Schüler, das der abnehmenden Institution, der Berufschule, beginnt mit der Einschulung. Erst über die betroffenen Jugendlichen und über die .. notwendige Rückbesinnung auf die pädagogische und politische Grundposition des Förderns statt Selektierens werden beide Bildungsgänge im Zusammenhang gesehen und Kriterien für eine Kooperation gewonnen. Daß den Lehrern hierbei eine Schlüsselfunktion zukommt, liegt auf der Hand."
Zitationshinweis
Biermann-Berlin, Brigitte (1980): Zur Problematik von Jugendlichen ohne Hauptschulabschluß und ohne Berufsausbildung. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 38), Nürnberg, 599 S.