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Publikation

Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen und ihre Realisierung bei Absolventen und Abgängern allgemeinbildender Schulen. Aus der Untersuchung des IAB: Jugendliche beim Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem

Beschreibung

"In einer Befragung zum Übergangsverhalten von Jugendlichen in eine berufliche Ausbildung bzw. Erwerbstätigkeit wurde an einer repräsentativen Stichprobe der Absolventen und Abgänger allgemeinbildender Schulen die Nachfrage nach beruflichen Ausbildungsplätzen und ihre Realisierung untersucht. Die Ergebnisse dieser Befragung kennzeichnen die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt wie folgt: - Die Mehrzahl der Absolventen und Abgänger aus dem Sekundar bereich I (63,6 %) bemüht sich um eine Berufsausbildung im dualen System. Bei dieser Nachfrage bestehen erhebliche ge schlechts- und schulartspezifische Unterschiede. Zusätzlich ist fast ein Drittel der Hochschulberechtigten eines Entlaß jahrganges 1976 (30,9 %) an einem betrieblichen Ausbildungs platz (einschließlich Laufbahnen im öffentlichen Dienst und betriebliche Sonderausbildungen) interessiert. Diese Nachfrage quote liegt weit über den bisherigen Schätzungen. Ein Teil dieser Nachfrage hat jedoch Optionscharakter, d. h. es werden Realisierungsmöglichkeiten von Ausbildungsalternativen über prüft. - Die Jugendlichen bemühen sich teilweise sowohl um einen be trieblichen als auch um einen vollzeitschulischen Ausbildungs platz. Diese 'Doppelnachfrager' zeigen jedoch eine eindeutige Präferenz für die duale Ausbildung: Wenn sie aufgrund ihrer Bewerbung von beiden Ausbildungsstätten eine Zusage erhalten haben, dann entscheiden sich etwa 80 % für die betriebliche Ausbildung. Sowohl bei den 'Doppelnachfragern' als auch bei den Entlaßschülern, die sich nur um einen vollzeitschulischen Ausbildungsplatz bemüht haben, sind weibliche Jugendliche überrepräsentiert. - Der Anteil der Jugendlichen, die freiwillig auf eine weitere Qualifizierung verzichten, liegt mit 3,8 % der Entlaßschüler aus dem Sekundarbereich I unter den bisherigen Prognosen. Bei ehemaligen (lernbehinderten) Sonderschülern sowie Haupt schulabgängern ohne Abschluß ist der Anteil dieser 'frei willligen Bildungsverzichter' besonders hoch. - Die Übergangsquoten in eine berufliche Ausbildung belegen, daß insbesondere die Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungs plätzen nicht vollständig realisiert werden konnte. Besondere Probleme bei der Einmündung in eine duale Ausbildung haben Jugendliche ohne allgemeinbildenden Schulabschluß - insbe sondere Mädchen -, aber auch Hochschulberechtigte, da diese Teilgruppen besonders häufig keine Zusage für einen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten. - Die meisten Jugendlichen aus dem Sekundarbereich I, die auf grund einer fehlenden Zusage keine duale Ausbildung beginnen konnten, schlagen alternative Bildungswege ein. Die Reali sierung ihrer Nachfrage wird dadurch meist nur zeitlich ver zögert. Abiturienten und Fachoberschulabsolventen, die keine Zusage erhielten, beginnen größtenteils ein Studium."

Zitationshinweis

Stegmann, Heinz & Irmgard Holzbauer (1978): Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen und ihre Realisierung bei Absolventen und Abgängern allgemeinbildender Schulen. Aus der Untersuchung des IAB: Jugendliche beim Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 11, H. 2, S. 148-170.

Bezugsmöglichkeiten

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