Zur kurzfristigen Entwicklung der Beschäftigung im Baugewerbe
Beschreibung
"Seit Beginn des Jahres 1973 ist die Beschäftigung im Baugewerbe - parallel zur stabilitätspolitischen Drosselung der realen Nachfrage nach Bauleistungen - saisonsbereinigt bereits stärker zurückgegangen als im Rezessionsjahr 1967. Zur Beurteilung dieser Beschäftigtenentwicklung werden in der vorliegenden Untersuchung die wichtigsten Veränderungen im Baugewerbe seit 1960 analysiert. Die Untersuchung ergab eine Reihe von Anhaltspunkten dafür, daß nach einem Beschäftigungsrückgang in der Größenordnung der gegenwärtigen Entwicklung wegen der Problematik der dauerhaften Abwanderung besonders auch der qualifizierten inländischen Arbeitskräfte aus dem Baugewerbe beträchtliche Engpässe bei einem Wiederaufschwung zu erwarten sind. Die dann zu erwartenden Schwierigkeiten werden noch größer sein als nach der Rezession 1966/67, weil anders als damals nicht mehr damit gerechnet werden kann, daß ersatzweise ausländische Arbeitnehmer in ausreichender Zahl (und mit der erforderlichen Qualifikation) zur Verfügung stehen. Für die Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Baugewerbe im weiteren Verlauf dieses Jahres wurden angesichts der vorherrschenden Unsicherheit über die Entwicklung der privaten Nachfrage wie auch der zu erwartenden Konjunkturpolitik vier Varianten durchgerechnet, bei denen im Bauhauptgewerbe im zweiten Halbjahr 1974 alternativ ein Produktionsrückgang von 1,5 %, 5 %, 10 % und 15 % angenommen wurde."
Zitationshinweis
Brinkmann, Christian, Hans Kohler & Lutz Reyher (1974): Zur kurzfristigen Entwicklung der Beschäftigung im Baugewerbe. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 7, H. 3, S. 267-287.