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Publikation

Öffnungsklauseln und Lohnflexibilität: Neue Evidenz auf Basis von verbundenen Betriebs-Beschäftigtendaten

Beschreibung

"Angesichts der zunehmenden Verankerung von Öffnungsklauseln in Branchentarifverträgen besteht das Ziel des vorliegenden Beitrages darin, eine empirische Analyse der Konsequenzen für Entlohnungsniveau und -struktur solcher Klauseln vorzunehmen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage, ob und in welchem Ausmaß Öffnungsklauseln zu einer besseren Anpassungsfähigkeit von Löhnen an betriebsspezifische Erfordernisse beitragen. Die Datenbasis für die Untersuchung bildet der Linked Employer-Employee-Datensatz des IAB (LIAB) für die Jahre 2005 und 2007, der Informationen zur Inzidenz und Inanspruchnahme von Öffnungsklauseln sowie zur betrieblichen Tarifbindung und Ertragssituation liefert. Die Ergebnisse zeigen, dass in überdurchschnittlich profitablen Betrieben die Existenz von Öffnungsklauseln mit einem höheren durchschnittlichen Lohnniveau einhergeht. Hinsichtlich der Reagibilität der Löhne auf betriebsspezifische Ertragsbedingungen deuten die Ergebnisse deutlich darauf hin, dass Löhne in Betrieben, deren Branchentarifverträge Öffnungsklauseln vorsehen, stärker mit Änderungen der betriebsspezifischen Situation korreliert sind als die Entlohnung in Betrieben, deren Tarifverträge keine Öffnungsklauseln enthalten. Dies ist insbesondere für diejenigen Betriebe relevant, die durch einen unterdurchschnittlichen Gewinn gekennzeichnet sind. Letztere Ergebnisse erweisen sich als robust, wenn statt des Lohnniveaus Lohnveränderungen analysiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Garloff, Alfred & Nicole Gürtzgen (2015): Öffnungsklauseln und Lohnflexibilität: Neue Evidenz auf Basis von verbundenen Betriebs-Beschäftigtendaten. In: Industrielle Beziehungen, Jg. 22, H. 3/4, S. 217-239. DOI:10.1688/IndB-2015-03-Garloff