Individuelle Lebensführung im Fokus hegemonialer Gesundheitspraktiken um Alter(n) und Arbeitslosigkeit
Beschreibung
"In Zeiten vielfältiger Lebensstile treten uns auch Vorstellungen vom 'gesunden Leben' auf unterschiedlichste Weise entgegen: mittels Bio-Produkten im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung, als Bekämpfung des als gesellschaftliche Bedrohung wahrgenommenen Übergewichts oder eine Reduzierung des Tabakkonsums. Diese Angebotsvielfalt hat jedoch immer das gleiche Ziel: Es sind Gesundheitspraktiken, die die Möglichkeit bieten, uns gesund zu halten und mittels einer 'aktiven Lebensführung' eine gelingende Gesundheitsinszenierung, á la Erving Goffmans Impression Management (Goffman 2007) zu inszenieren. Doch der Zugang zu gesunder Ernährung oder Gesundheitsangeboten - und damit zu einer gelingenden Gesundheitsinszenierung - ist an Bedingungen geknüpft, denen einige Personengruppen (beispielsweise erwerbslose und alte Menschen) strukturell nicht genügen. Allerdings wird nicht das Ressourcenpotential der Gesundheitserhaltung für benachteiligte Gruppen problematisiert, sondern die Verantwortung für Krankheit individualisiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Freier, Carolin & Larissa Pfaller (2014): Individuelle Lebensführung im Fokus hegemonialer Gesundheitspraktiken um Alter(n) und Arbeitslosigkeit. In: M. Löw (Hrsg.) (2014): Vielfalt und Zusammenhalt : Verhandlungen des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum und Dortmund 2012, S. 1-2.