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Publikation

10 Jahre Sozialgesetzbuch II

Beschreibung

2004/05 trat mit der vierten Stufe der Hartz-Reform ein radikaler arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Strukturwandel auf drei Ebenen ein: die überkommene Sozialstaatskultur wurde zu Gunsten einer Rekommodifizierung der Arbeitskraft aufgebrochen, die Institution des Haushaltsvorstands oder Ernährers wurde faktisch abgeschafft und die verwaltungsmäßige und institutionelle Struktur von sozialer Sicherung und Arbeitsvermittlung umgestaltet. Seit den Reformen hat eine positive Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland wie auch in Nordrhein-Westfalen stattgefunden, die Zahl der Erwerbstätigen ist gestiegen, die Unterbeschäftigung zurückgegangen; andererseits sind die Integrationschancen der verbleibenden Arbeitslosen, vor allem der Langzeitarbeitslosen geringer geworden. Bei der Kritik an der Einführung des SGB II nimmt das Thema der "Qualität der Arbeit" und die Zunahme der vom Normalarbeitsverhältnis abweichenden Formen (Leiharbeit, Niedriglohnverhältnisse, befristete Verträge) großen Raum ein. (IAB)

Zitationshinweis

Bauer, Frank (2014): 10 Jahre Sozialgesetzbuch II. Umfassende Reformen mit weitreichenden Folgen. In: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2014): 10 Jahre Grundsicherung für Arbeitsuchende in Nordrhein-Westfalen : auf dem langen Weg von der Verwaltung zur Gestaltung, S. 2-5.