Interregionale Gewerkschaftsräte: Transnationale Orientierung und Interessenvermittlung von Gewerkschaften
Beschreibung
"Interregionale Gewerkschaftsräte sind eine spezifische Form der transnationalen Zusammenarbeit von Gewerkschaften. Ein Interregionaler Gewerkschaftsrat (IGR) ist sowohl ein kollektiver Akteur, der sich aus Gewerkschaftsdachverbänden in einer Grenzregion zusammensetzt, als auch eine Form der Handlungskoordination, die die Zusammenarbeit zwischen diesen Gewerkschaftsbünden strukturiert. Auf der Basis eines institutionalistischen Ansatzes wird gezeigt, dass IGRs zwei Funktionen erfüllen. Sie tragen zu einer gemeinsamen Orientierung der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus verschiedenen Nationalstaaten bei und vertreten die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Region. Mit ihren Funktionen der Orientierung und Interessenvermittlung sind die IGRs auf die transnationalen Räume der Grenzregion und der Europäischen Union ausgerichtet, weisen jedoch hinsichtlich der Handlungskoordination zwischen den Gewerkschaftsbünden einen mittleren Grad der Transnationalisierung auf. Die beteiligten Gewerkschaftsbünde behalten ihre Eigenständigkeit und ihre kollektive Handlungsfähigkeit im Rahmen des IGR bleibt begrenzt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Bähr, Holger & Maria Albrecht (2014): Interregionale Gewerkschaftsräte: Transnationale Orientierung und Interessenvermittlung von Gewerkschaften. In: Industrielle Beziehungen, Jg. 21, H. 3, S. 300-321. DOI:10.1688/IndB-2014-03-Baehr